Vom 13.06. bis 17.06. haben wir, die Klasse 9f mit unserem Lehrerduo aus Frau Rezai und Herrn Dierksheide, die deutsche Hauptstadt unsicher gemacht.
Der erste Tag der Reise begann wie jeder Schulmorgen um 7.45 Uhr in Hüllhorst. Nach etwas Chaos aufgrund der Zimmeraufteilung konnten wir etwa eine Stunde später gemeinsam mit der 9d und ihrem Klassenlehrerteam losfahren und bereits um ca. 14.30 Uhr die ersten Facetten von Berlin bestaunen. Erschöpft und gelangweilt von der Busfahrt waren wir heilfroh, endlich am Hostel angekommen zu sein. Doch leider Fehlalarm: Es war das falsche! Also hieß es, sich nochmal 30 Minuten zu gedulden, bis wir im Eiltempo einchecken und unsere Zimmer beziehen konnten – schließlich wollten wir bereits um 17 Uhr in Hohenschönhausen sein, um dort ein altes Stasi-Gefängnis zu besichtigen. Getroffen von der Grausamkeit und Brutalität der SED-Diktatur ging es zum Abendessen wieder in Richtung Hostel. Mit vollem Magen und etwas Erholung machten wir uns schließlich um 21.30 Uhr auf den Weg zu einem Escape-Room in der Nähe vom Kurfürstendamm. Trotz anfänglicher Zweifel mancher Schüler*innen hatten wir alle viel Spaß und ein tolles Teambuilding-Erlebnis. Mit der U-Bahn fuhren wir am späten Abend zurück in unsere Unterkunft in Berlin-Mitte, wo wir auf den Zimmern den schönen, aber anstrengenden Tag ausklingen und Revue passieren ließen.
Der zweite Tag verlief für uns recht entspannt: Nach dem Frühstück durften wir den Morgen frei nach unseren Wünschen gestalten. Diese waren bei uns so verschieden wie eben möglich: Von einem ,,zweiten Frühstück“ beim nahe gelegenen Dönermann über Gesellschaftsspiele bis hin zu ein paar weiteren Stunden Schlaf war wirklich alles dabei. Gegen 12 Uhr brachen wir dann in Richtung Reichstag auf, wo wir im Plenarsaal einem Vortrag über das Gebäude zuhörten und anschließend von der Kuppel aus das Panorama bestaunten. Weiter ging es mit einer zweiten Phase freier Zeitgestaltung, in der wir in Gruppen das Regierungsviertel sowie die Umgebung erkundeten. Nach dem Besuch des Spionagemuseums fanden wir uns dann um ca. 18.30 Uhr zum gemeinsamen Abendessen im Burgerrestaurant ,,Hans im Glück“ ein und setzten dem Tag mit Bowling ein schönes Ende.
Der nächste Morgen in Berlin begann mit einem frühen Frühstück, so dass wir uns möglichst schnell auf den Weg zum Bahnhof Friedrichstraße machen konnten.
Dort erkundeten wir erst auf eigene Faust das Spreeufer und teilweise den Tränenpalast, bis wir um 11.40 Uhr alle zusammen an einer Spreerundfahrt teilnehmen wollten – dies hätte auch funktioniert, wäre das Boot für drei unserer Mitschüler nicht eine Minute zu früh abgefahren. Pech gehabt, die ,,Fischperspektive“ war wirklich ansehnlich! Gegen 15 Uhr besuchten wir, jetzt wieder vereint, das Museum am Checkpoint Charlie und staunten über die vielen Geschichten als auch die ausgestellten selbstgebauten Flug- und Fluchtgeräte. Um das Gehirn einmal auf Hochtouren zu bringen, sahen wir uns um 17 Uhr noch das Illuseum an. Wenn ich an manche Exponate dort denke, bekomme ich immer noch Kopfschmerzen … So nahm der Tag, mehr oder weniger, auch schon sein Ende. Den Abend verbrachten wir in Kleingruppen in ganz Berlin verteilt: Während manche das KaDeWe und Umgebung erkundeten, blieben andere im Hostel und wieder andere nahmen Kreuzberg unter die Lupe. Gegen 21.30 Uhr endete der Tag dann für alle auf den Zimmern.
Den letzten vollen Tag in Berlin verbrachten wir zum Großteil in Potsdam: Von 10 bis 14 Uhr besuchten wir den Filmpark Babelsberg und genossen im Anschluss, erstaunt über die schönen Schlösser und Gartenanlagen, ein paar Stunden Freizeit rund um das Schloss Sanssouci. Als wir gegen 17 Uhr wieder im Hotel ankamen, hieß es leider schon: Taschen packen. Die Zeit war wirklich verflogen! Mit einer Stärkung im Bauch fuhren wir danach in Richtung Matrix-Club, um dort die Jugendveranstaltung Club-D-Light zu besuchen. Diese hat uns wirklich positiv überrascht, denn so kritisch wir der ,,Kinderparty“ zu Anfang auch gegenüberstanden – etwas aufgetaut konnten wir aus unserer Haut schlüpfen und hatten eine gute Zeit. Nach ein paar alkoholfreien Getränken an der Bar und mehreren Besuchen auf den Tanzflächen machten wir uns am späten Abend, einer mit weniger Stimme als der andere, auf den Weg zurück.
Der letzte Morgen begann für unser Zimmer ziemlich bescheiden: Nachdem wir den auf 7.15 Uhr gestellten Wecker gekonnt verschlafen hatten, erwachte einer meiner Mitschüler zum Glück gegen 8.00 Uhr von allein und schmiss uns aus unseren Betten. Im puren Stress war an Duschen oder Ähnliches für die meisten nicht mehr zu denken. Es hieß: Betten abziehen, die Koffer zu Ende packen, das Zimmer (übrigens ohne Besen, diesen gab es schlichtweg nicht) säubern und hoffentlich vor der langen Fahrt noch etwas in den Magen bekommen. Für mich blieb es bei zwei trockenen Brötchen, mehr gab die Zeit einfach nicht her. Nachdem wir, übrigens noch nicht mal als die letzten, endlich im Bus saßen, verabschiedeten wir uns von Berlin und holten den dringend benötigten Schlaf nach. Dass die Rückfahrt zum Glück schneller verging als die Hinfahrt, gefiel den meisten, denn nach fünf Tagen Aktivitäten und Erlebnissen reichte es dann auch. Gegen 14.30 Uhr kamen wir an der Schule an und machten uns auf in ein erholsames langes Wochenende.
Wenn man die Fahrt in ein paar Stichpunkten zusammenfassen wollen würde, sähe das wohl wie folgt aus:
– gutes Wetter
– tolle Erlebnisse
– spannende Aktivitäten
– wenig Schlaf
Aber das Wichtigste:
die Stimmung war bombastisch!
Mattis Müller, 9f