Mit der lateinischen Redewendung ,,Per aspera ad astra“ eröffnete Oberstufenkoordinator Dr. Martin Püttschneider die feierliche Verabschiedung des 25. Abiturjahrgangs der Gesamtschule Hüllhorst. ,,Raue Pfade“ habe dieser Jahrgang hinter sich gebracht, um schließlich ,,zu den Sternen“ zu gelangen: Einem monatelangen Distanz- und Wechselunterricht, plötzlichen Quarantäneverordnungen und einer permanenten Maskenpflicht hätten sich die Abiturientinnen und Abiturienten dieses Jahrgangs stellen, geplante Abifeiern absagen und eine ausgefallene Stufenfahrt in Kauf nehmen müssen. Die funkelnde Freude über die erreichten Abschlüsse trotz der Corona-Widrigkeiten und einen Abiball, der nun doch stattfinden durfte, war ihnen umso deutlicher anzusehen: 84 Reifezeugnisse, darunter 80 Abiturzeugnisse und vier Zeugnisse der Fachhochschulreife, wurden am vergangenen Samstag im Rahmen einer festlichen Entlassfeier in der Ilex-Halle überreicht. Aufgrund der Corona-Schutzverordnung und einer begrenzt zugelassenen Personenzahl nahmen die Oberstufenabsolventen ihre Zeugnisse nur in Begleitung ihrer Eltern in Empfang.
Bürgermeister Michael Kasche überreichte dem Jahrgang seine Glückwünsche persönlich und lobte das Durchhaltevermögen der Schülerinnen und Schüler in den letzten zwei Jahren. Er ermutigte sie, die vergangenen Hürden schnell hinter sich zu lassen und in die Zukunft zu schauen. In Anlehnung an seinen eigenen Lebensweg betonte er, dass manchmal Umwege erforderlich seien, um die gesteckten Ziele zu realisieren.
Auch Andreas Schröder, Vorsitzender der Schulpflegschaft, gratulierte im Namen der Elternschaft zu den bestandenen Reifeprüfungen und verwies auf die Selbstdisziplin der Abiturientinnen und Abiturienten, die in ungewissen Zeiten den höchsten Schulabschluss erreicht hätten, auf den sie nun besonders stolz sein könnten.
Humorvoll blickte Schülersprecherin Alina Kirchhoff auf die Schulzeit der diesjährigen Absolventinnen und Absolventen zurück, die als ,,durchmischter Haufen verschiedener Charaktere“ zusammen erwachsen geworden seien, und stellte mit einem Augenzwinkern heraus: ,,Während andere Stufen die Welt bereist haben, habt ihr den Potts Park besucht.“ Den besagten Ausflug zum Potts Park und andere Anekdoten aus dem Unterricht griff Abiturientenvertreter Emil Bastuck in seiner herrlich amüsanten Abschlussrede an seine ,,großartige Stufe“ auf: ,,Wir haben wenige Aktionen miteinander teilen können. Den Zusammenhalt der Stufe hat dies aber nicht geschwächt. Trotz Abstand sind wir näher zusammengerückt.“
Die Jahrgangsstufenleiter Kristiane Funk und Matthias Steckstor verabschiedeten sich von ihren Schützlingen mit einem Sketch, in dem sie in Anspielung an die Distanzlernphase eine über MS Teams gestellte Aufgabe bearbeiteten und auf diese Weise die Eigenschaften und die Sternstunden ,ihrer‘ Stufe beleuchteten. Diese drückte ihren Dank für das besondere Engagement des Beratungslehrerteams durch ein selbst entworfenes Abiturmotto in Anlehnung an die Kürzel der beiden Stufenleiter aus.
Als einen ,,Jahrgang des Ausnahmezustands“ betitelte Schulleiter Jörg Rümpel die diesjährigen Absolventinnen und Absolventen in seiner freien Ansprache, akzentuierte aber zugleich, dass diese keine Sorge haben sollten, dass der in der Corona-Pandemie erreichte Schulabschluss weniger wert sei. Schließlich hätten sie ,,raue Pfade“ zurückgelegt, Herausforderungen gemeistert, widrigen Umständen getrotzt und damit wichtige Kompetenzen für das Leben erworben. Sie gingen nun gestärkter als andere Jahrgänge ins Leben.
Erfrischend und schwungvoll führten Daniela Wiegmann und Robin Schubert durch den Festakt, der von klassischen und poppigen Tönen umrahmt wurde. Dafür sorgten Maren Bußmann (Q1) und Musiklehrer Ralf Weber sowie die Schülerband der Q2, die den Song ,,Good Riddance“ von Green Day performte. Ironisch-witzige Töne schlugen Carl Heusener und Johannes Nierste (Q2) an, die mit ihrer kurzweiligen Comedy-Show Abstimmungsergebnisse und Bilder aus dem Abibuch rund um ihre Mitschülerinnen und Mitschüler und die sie unterrichtenden Lehrer in den Blick nahmen.
Besonders geehrt – und dem Abiturmotto allemal gerecht – wurden die Jahrgangsbesten Isabell Vollus mit einem Notendurchschnitt von 1,0 sowie Hanna Karvouniaris und Katharina Wiegand mit einem Durchschnitt von 1,2 für ihre bemerkenswerten schulischen Leistungen. Weitere Preise für besonders hervorragende Leistungen in den Fächern Mathematik, Physik und Philosophie erhielten Isabell Vollus (Mathematik), Hannah Ober-Hongsermeier (Physik), Silas Walter (Physik) und Ana Guja (Philosophie). Außergewöhnliches Engagement im sozialen Bereich zeigte Robin Schubert durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Stufe und für die Schule als Mitglied der SV sowie durch seine maßgebliche Beteiligung an der Initiierung des Projekts ,,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Er erhielt als Anerkennung einen Social Award von der Volksbank Schnathorst, der von Marie Rettschlag und Sara Kleffmann übergeben wurde. Zusätzlich durfte er sich über ein Preisgeld in Höhe von 100 Euro freuen.
Nach dem offiziellen Teil der Abiturfeier ging es nach Isenstedt in den Kaiser Dorfkrug, wo das erreichte Abitur gebührend gefeiert wurde. Nachzuholen gab es schließlich einiges.
Karina Rezai