Europa lebt! Grundschüler besuchen Gesamtschule Hüllhorst

Unser Kontinent befindet sich in einer krisengeschüttelten Zeit, doch für die Drittklässler der Gemeinde Hüllhorst steht eindeutig fest: Europa lebt! Dieses haben sie im Rahmen des alljährlichen Grundschultages der Gesamtschule Hüllhorst, der den kleinen Besuchern einen Einblick in die hiesige pädagogische Arbeit bieten soll, tatkräftig bewiesen. Denn dieses Mal stand der Projekttag unter dem Motto „Europa (er)leben“.

In 10 Projektgruppen wurden die Grundschüler von Fachlehrern der Gesamtschule betreut. Zusätzlich standen jeder Gruppe Oberstufenschüler als Betreuer zur Seite. Die Gäste konnten bereits im Vorfeld aus dem breit gefächerten Angebot individuell wählen, in welcher Arbeitsgruppe sie tätig sein wollten.

Die Naturwissenschaftler stellten heraus, dass unsere Umwelt vor allem bunt ist, wenn man genau hinschaut. Sie nahmen insbesondere die Farbe Schwarz unter die Lupe, indem sie mit dem Verfahren der Chromatographie entdeckten, dass schwarze Filzstifte aus mehreren verschiedenen Farben zusammengesetzt sind.

Außerdem fanden sie heraus, warum Rotkohl auch Blaukraut genannt wird, denn je nach Zutat variiert die Farbe des Gemüses. Fügt man dem Krautsud Säure hinzu, wie zum Beispiel Apfelstückchen, verfärbt er sich rot. Verwendet man jedoch Natronlauge, die sehr alkalisch ist, wird die Kohlflüssigkeit blau. „Das ist spannend und cool, wie sich die Farben verändern, manchmal ist die Flüssigkeit im Reagenzglas sogar türkis“, staunt Linus im Chemieraum. Weiterhin wurde erprobt, ob Eisen brennen kann. Knut, der einen großen Eisennagel in die Flamme eines Bunsenbrenners hält, stellt fest: „Er wird sehr rot und glüht orange, aber richtig brennen kann Eisen nicht!“

Auch bei den Physikern ging es sehr heiß her, sie bastelten aus Streichhölzern und Alufolie ihre eigene Pyrotechnik, dass es in vielerlei Farben nur so zischte und qualmte.

Bunt waren ebenso die Schlickersachen, die aus dem selbst gebastelten Bonbonspender der Techniker herauskullerten. Doch bevor es die süße Belohnung gab, mussten Spannplatten mit der Laubsäge zurechtgesägt, geschliffen und montiert werden.

Die kulinarische Vielfalt Europas wurde in der Hauswirtschaftsabteilung deutlich. Dort wurde folgenden Fragen auf den Grund gegangen: Was essen die Menschen in Frankreich oder Italien gern? Welche Speisen sind typisch für die Niederlande? Heraus kam ein betörender Duft von verschiedensten Köstlichkeiten wie Pizzas, Croissants, Waffeln, Zimtschnecken und vielem mehr aus den Backöfen, der einem das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ.

In der Sporthalle hieß es: Köpfen, Dribbeln, Passen, Flanken. Die jungen Sportler stellten unterschiedliche Fähigkeiten im Fußball, dem Trendsport Nummer eins in Europa, unter Beweis. Nach erfolgreicher Teilnahme erhielten sie am Ende des Tages das DFB-Fußballabzeichen. Die Zirkus-Projektgruppe betonte die Eintracht der europäischen Länder, indem sie gemeinsam mit schillernden Tüchern, Bändern und Bällen eine schwungvolle Choreografie erarbeitete – Tanzen verbindet! Und so hieß es ebenfalls im Musiktrakt „let´s stomp“. Unter diversen europäischen Rhythmen wurde mithilfe von handelsüblichen Besen eine Tanzchoreografie eingeübt.

Theatralisch ging es auch im „Le cirque des animaux“ (Der Tierzirkus) zu. Hier kamen die Kinder mithilfe von kurzen Liedern und Bewegungsspielen der französischen Sprache näher und sie erfuhren, wie der französische Hahn kräht, die Katze miaut, der Hund bellt, und der Löwe brüllt.

Auch die Künstler widmeten sich dem französischsprachigen Raum, indem sie sich mit dem multikulturellen Bildhauer Alberto Giacometti befassten und seine weltbekannten Skulpturen mithilfe von Alufolie und Draht interpretierten.

Da sportliche, künstlerische und geistige Betätigung hungrig macht, gab es in der Mittagspause in der schuleigenen Mensa die Gelegenheit, leere Energiespeicher wieder aufzufüllen.

Am Nachmittag sorgten die gestärkten Grundschulkinder schlussendlich mit der Präsentation ihrer Gruppenarbeiten in der Ilex-Halle für ein „grenzenloses“ Vergnügen und Staunen unter den Zuschauern in der ausgefüllten Ilex-Halle, sodass für alle sichtbar war: Europa ist bunt, Europa ist spannend, Europa ist lebendig!

Bego Barcic