In der gesamten Woche konnten wir viel Neues über Alkohol und diverse Rauschmittel erfahren, doch vor allem ist uns deutlich geworden, dass es viele Alternativen zum Drogenkonsum gibt. Besonders gut haben uns die sportlichen Aktivitäten gefallen :-).
Tag 1: Von Cannabis über Medien zum Alkohol
Die ersten 75 Minuten der Projektwoche beschäftigten wir uns mit dem Cannabiskoffer, der überraschenderweise kein Cannabis enthält. Wir erfuhren viel über die Droge, aber natürlich wurde uns allen schnell klar, dass „Gras“ gefährlich ist. Überraschend war für mich, dass ich im schlimmsten Fall keinen Führerschein machen kann, wenn ich auch heute schon mit Cannabis erwischt werde oder Cannabis konsumiere.
Nach dem Joint ging es zur Medienwerkstatt. Toll, wir sprachen über mein Lieblingsspiel „Fortnite“, aber wieso? Was hat das mit Sucht zu tun? Das wurde mir schnell klar, da viele Jugendliche viel zu viel Zeit vor dem Computer verbringen und gar nicht mehr im realen Leben leben. Mir kann das nicht passieren oder? Nach der Theorie die Praxis, wir testeten unseren eigenen Medienkonsum und nicht alle scheinen diesen unter Kontrolle zu haben. Da müssen wir noch einmal ran.
Zum Schluss wurde es noch einmal emotionaler. Zwei ehemalige, süchtige Männer vom Blauen Kreuz erzählten uns etwas über ihre Sucht und vor allem über den harten Weg aus der Sucht heraus. Sie erzählten Geschichten, die mich sehr berührten, da sie aus dem „echten“ Leben kommen. Zum Schluss wurde es dann aber noch einmal witzig. Wir bekamen die „Promillebrille“ auf die Nase, die 1,3 Promille simuliert. Wir versuchten, eine Tür aufzuschließen und einen Parcours zu durchlaufen, aber das Schwerste war wohl das Fangen und Werfen eines Tennisballs. Das klappte nicht bei jedem … also in Deckung.
Tag 2: Einmal die Angst überwinden und los – Kletterpark Bad Oeynhausen
Wir wurden in der Projektwoche nicht nur über verschiedene Süchte und Drogen informiert, sondern konnten auch ausprobieren, wie wir unsere Sorgen und Emotionen anders verarbeiten können, zum Beispiel beim Klettern. Nach einer kurzen Einführung wurden wir auf den Parcours losgelassen. Jeder suchte sich die Höhe aus, die für ihn richtig war: vier, acht oder zwölf Meter. Im wahrsten Sinne des Wortes erlebte jeder von uns sowohl körperliche als auch psychische Höhen und Tiefen und es flossen sogar ein paar Tränen, aber wir motivierten uns gegenseitig und kämpften uns gemeinsam durch. Wir dürfen nicht vergessen, dass jeder von uns gestärkt und mutiger aus dem Kletterpark herausgekommen ist. Wenn wir an uns glauben, dann können wir alles schaffen, egal ob im Team oder alleine.
Tag 3: Vom Alkohol über die Feuerwehr zum Bokwa
Der dritte Tag drehte sich wieder um Alkohol, seine Folgen und Mittel, ihm zu entfliehen. Nach einem interessanten Film über das Leben eines Mädchens mit einem alkoholkranken Vater, der nach einem Entzug rückfällig wird, stellte sich die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde vor. Sie zeigten uns, was passieren kann, wenn man betrunken Auto fährt. Besonders eindrucksvoll war ihre „Show“, in der sie uns zeigte, wie eine Person nach einem Verkehrsunfall gerettet werden kann. Die Feuerwehrmänner bauten eine Scheibe aus, ohne dass sie splitterte, und machten aus einem Zweitürer mithilfe einer Schere und einem Spreitzer einen Dreitürer. Im Anschluss ging es emotional weiter. Wir sahen einen Film, der uns auf sehr eindrucksvolle Weise demonstrierte, welche Folgen Alkohol- und Drogenkonsum im Straßenverkehr haben kann. Unfassbare Bilder.
Corinna Kopp half uns, wieder auf andere Gedanken zu kommen. Sie brachte uns mit Bokwa zum Schwitzen. Gemeinsam lernten wir verschiedene Schritte und konnten uns zum Schluss noch einmal auspowern. Und ob du es glaubst oder nicht: Buchstaben tanzen ist ganz schön anstrengend und gar nicht so einfach, wie es klingt :-).
Tag 4: Alternativen bieten – Sport statt Sucht
Sportlich ging es auch am vierten Tag weiter. Als Alternative zur Droge kann Sport wirken. Wir besuchten das Terra Fitness. Nach einem kurzen Aufwärmen ging es zum Zirkeltraining. 45 Sekunden pro Übung klingt ganz leicht – war es aber nicht. Wir kamen ganz schön ins Schwitzen. Nach der Kondition mussten natürlich auch die Muskeln noch gefordert werden, also ab an die Geräte. Nach 60 Minuten mussten wir leider abbrechen, da es in der Schule mit einem Besuch der Polizei weiterging, aber jeder stieß ganz klar an seine Grenzen– auspowern statt ausknocken.
Die zwei Polizisten klärten uns noch einmal über unsere Rechte und Pflichten auf, natürlich immer in Bezug auf den Konsum von Drogen und naja, was soll ich sagen, er ist für uns verboten. Nach einem guten Gespräch und vielen Fragen ging es in die Pause.
Im letzten Block informierte uns die Diakonie über verschiedene Essstörungen, da auch Essen zur Sucht werden kann.