Vom 27.-29.05.2024 befanden wir, die Schülervertretung, uns ,,auf den Spuren der Teilung im vereinten Berlin“. In drei Tagen erlebten wir Historisches als auch Brandaktuelles.
Der erste Reisetag startete Montagmorgen am Bahnhof Herford. Ohne nennenswerte Zwischenfälle erreichte unser Flixtrain gegen 12 Uhr die Hauptstadt, wo wir unsere Zimmer im Hostel am Mehringdamm bezogen, um anschließend zu einer Stadtführung aufzubrechen. In den Bezirken Kreuzberg, Friedrichshain und Treptow zeigte man uns viele geschichtlich relevante Orte wie einen alten Grenzwachturm oder wichtige Industriestätten, doch auch der immer wieder brisante Görlitzer Park war Teil der Route. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Essen im türkischen Restaurant Mercan.
Tag 2 begann mit einer Führung im ehemaligen Gefängnis der Staatssicherheit in Hohenschönhausen. Ein Zeitzeuge berichtete von seiner spannenden Lebensgeschichte zwischen Kuba und Deutschland, seinem Aufenthalt in Hohenschönhausen und seiner Sicht auf die heutige globalpolitische Lage. Die Geschichten in Kombination mit den schockierenden Schauplätzen hinterließen einen bleibenden Eindruck bei uns, und sensibilisierten uns wieder einmal im Hinblick auf die politischen Bewegungen in Europa. Der Tag wurde mit einer Stadtrallye fortgeführt und endete abends mit dem Theaterstück ,,Bad Kingdom“ an der Schaubühne. Das Stück konstruiert die Dystopie einer Stadt voll unglücklicher Menschen, welche im Zuge von immer schlimmer werdenden Krisen langsam den Boden unter den Füßen verlieren. Insbesondere der Blick auf Social-Media-Abhängigkeit und ungesunde soziale Strukturen traf uns ziemlich heftig.
Den letzten Berlin-Tag verbrachten wir größtenteils an der Bernauer Straße, wo wir in Kleingruppen eine von der dortigen Gedenkstätte organisierte Foto-Suche mitmachten. Bilder aus der Zeit rund um den Mauerbau wurden zuerst lokalisiert, um sie anschließend möglichst passend nachzustellen. Dieses ermöglichte uns eine Vorstellung von den Entwicklungen in der Nachkriegszeit und brachte uns auch an viele spannende Schauplätze. Gegen kurz nach 15 Uhr ging es dann zurück in Richtung Heimat.
Drei hochgradig interessante Tage liegen hinter uns. Wir haben viel Spannendes erlebt und gelernt, was sicherlich Spuren bei uns hinterlassen hat. Mit der klaren Mission, den Gedanken zu verbreiten, dass so etwas wie eine Teilung nie wieder geschehen darf und wie wertvoll unsere Demokratie ist, starten wir Montag wieder in den Schulalltag.
~Mattis Müller, stellv. Schülersprecher