Zum wiederholten Mal besuchte das Polenmobil am Montag, den 15. April die Gesamtschule Hüllhorst, um im Rahmen eines Schüleraustausches die zwölf Schülerinnen und Schüler des siebten Jahrgangs auf ihren Austausch mit der Schule Gimnazjum nr 3 in Gliwice im Mai vorzubereiten und einzustimmen.
Das PolenMobil ist ein Projekt des Deutschen Polen-Instituts und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit in Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Brandenburg und dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk. Auf Anfrage besucht das Polenmobil Schulen in ganz Deutschland, um SchülerInnen zur inhaltlichen Beschäftigung mit unserem Nachbarland Polen zu motivieren.
Ausgestattet mit vielen Materialien, darunter einer begehbaren Landkarte, auf der ein geographischer Vergleich zwischen Polen und Deutschland zu erkennen ist, einem Souvenirkoffer mit landestypischen Utensilien, wie z.B. einem Drachen, der für eine Legende steht, und Tütensuppen als Symbol für die landestypischen Suppen, wie z.B. „barszcz“, eine Rote-Beete-Suppe, vermittelten die beiden Projektkoordinatoren Natalia Mariankowska und Pawel Gorszczynski landeskundliche, historische, kulturelle und z. T. politische Inhalte zu unserem Nachbarland. Dabei gelang es ihnen von Anfang an, eine motivierende Atmosphäre zu schaffen, die das Interesse und die Neugierde der SchülerInnen weckte, indem sie sie aktiv in die Entdeckungsreise durch Polen einbezogen.
Für einen gelungenen Einstieg in das Programm wurden die SchülerInnen nach ihrem Vorwissen zum Thema Polen befragt, z.B. wer von den SchülerInnen Polen schon einmal besucht habe oder welche polnischen Prominenten die Schüler kennen würden. Neben den Fußballern Robert Lewandowski und Lukas Podolski, der aus Gliwice, dem Zielort für den Austausch, stammt, wurde auch der Sänger Mark Forster genannt.
Die SchülerInnen erhielten die Aufgabe, Fragen über Polen zu stellen. Neben den Fragen, warum z.B. die Supermärkte alle Tierbezeichnungen wie Marienkäfer hätten oder welche Speisen landestypisch seien, wurden auch Fragen zu Stereotypen gestellt, die durch die Experten souverän beantwortet wurden.
Da die SchülerInnen der Gesamtschule in polnischen Gastfamilien leben werden, waren sie besonders neugierig auf die Kulinarik Polens. Landestypische Köstlichkeiten, wie z.B. „bigos“ oder „pierogi“, machten schon Appetit auf den Aufenthalt in Polen.
Außerdem erhielten die TeilnehmerInnen einen kleinen Einblick in die Geographie Polens, indem sie sich auf der begehbaren Landkarte orientieren konnten. Dabei wurden regionaltypische Aspekte wie der Kohlebergbau in Schlesien und Sehenswürdigkeiten in den Städten Warschau, Danzig und Krakau genannt. Krakau wurde besonders hervorgehoben, da die SchülerInnen während ihres Schüleraustausches im Mai diese wunderschöne Stadt besuchen und dementsprechend besondere Plätze wiedererkennen werden.
Neben diesen Informationen durfte die polnische Sprache nicht zu kurz kommen. Auch wenn die polnischen AustauschschülerInnen Deutsch in der Schule lernen, sollten die SchülerInnen, schon aus Gründen des Respekts gegenüber den polnischen Familien, einige Redewendungen wie „Cześć“ (Bedeutung für „Hallo“ und „Tschüss“) oder „Jak masz na imię?“ (Wie heißt du?), „smacznego“ für „Guten Appetit“ und natürlich „Dziękuję“ („Danke“) und „prosze“ („Bitte“) kennen und hoffentlich auch bei ihrem Besuch anwenden. Durch Lehnworte wie cultura (,,Kultur“) lernten die SchülerInnen im spielerischen Umgang Ähnlichkeiten zwischen der deutschen und der polnischen Sprache kennen und erhielten außerdem einen Einblick in die Aussprache bestimmter Buchstabenfolgen.
Unterschiede konnten die SchülerInnen der Gesamtschule im Bildungssystem feststellen, da die Grundschule in Polen bis zur achten Klasse von allen SchülerInnen gemeinsam besucht wird und das Notensystem in Polen eine umgekehrte Reihenfolge aufweist, z.B. ist eine Eins die schlechteste Note, während eine Sechs als beste Note bezeichnet wird.
Den Abschluss des Programms bildete ein Quiz, in welchem das Erlernte spielerisch abgefragt wurde.
Die Organisatoren der Gesamtschule Hüllhorst, Dominik Kranz und Nicola Kröger-Burmann, waren sich einig, dass zur Vorbereitung auf den Schüleraustausch im Mai das Polenmobil nicht fehlen darf und ein wertvolles Mittel ist, um die Schülerinnen und Schüler auf ihren Besuch in Polen und den Familien einzustimmen, Fremdes als Bereicherung zu erleben und Vorurteile abzubauen.
Die Gesamtschule Hüllhorst freut sich darauf, auch im nächsten Jahr das Polenmobil als Vorbereitung auf den Schüleraustausch begrüßen zu dürfen.
KRÖ