Dienstag, 04.12.18
Der Tag hat mit dem Frühstück um 6:45 Uhr begonnen. Um 7:30 Uhr sind wir mit dem Bus zum Reichstag gefahren und haben dort zunächst an einer Führung teilgenommen. Gesehen haben wir zum Beispiel einen Ausschuss, einen Fraktionsraum und das Plenum des Bundestages. Auch haben wir uns eine historische Wand innerhalb des Bundestags angesehen. Russische Soldaten haben hier nach der Besetzung Berlins im Zweiten Weltkrieg Schriften an den Wänden hinterlassen.
Nach der Führung haben wir ein Planspiel durchgeführt, um die Parlamentarische Demokratie und das Verfahren eines neuen Gesetzesentwurfs besser verstehen zu können. Als Exempel haben wir einen Entwurf eines Gesetzes zum verbesserten Schutz Jugendlicher vor den Gefahren des Alkoholkonsums erhalten. Unsere erste Aufgabe bestand darin, einen neuen Namen auszudenken und somit in eine neue Rolle hineinzuschlüpfen. Ein kleines Profil unserer Person wurde im Vorfeld bestimmt, damit eine bestimmte Varietät bestand. Anschließend wurden wir in drei Parteien eingeteilt: die Bewahrungspartei, die Gerechtigkeitspartei und die Partei für Engagement und Verantwortung. Innerhalb der Parteien sollten wir dann einen Fraktionsvorsitzenden und die Abgeordneten für den Jungendausschuss und den Wirtschaftsausschuss wählen. Nach den Wahlen innerhalb der Partei haben wir uns zur ersten Beratung zum Gesetzesentwurf mit allen Parteien im Plenum getroffen. Dort haben wir dann den Bundestagspräsidenten gewählt und die Fraktionsvorsitzenden der Parteien haben sich vorgestellt. Im nächsten Schritt sind wir schließlich in den jeweiligen Ausschüssen zusammengekommen und haben Änderungsvorschläge zusammengetragen und versucht, einen neuen gemeinsamen Gesetzentwurf zu finden. Nach hitzigen Diskussionen haben wir uns in unseren Fraktionen überlegt, ob wir diesem überarbeiteten Gesetzesentwurf so zustimmen können. Beim zweiten Treffen im Plenum haben Vertreter jeder Partei eine Rede gehalten, um die Stimmen der Abgeordneten für sich zu entscheiden. Bei der Abstimmung zur Verabschiedung des neuen Gesetzentwurfs kamen wir zu einem einstimmigen Ergebnis. Der neue Gesetzentwurf wurde abgesegnet.
Nach dem Planspiel haben wir im Besucherrestaurant des Paul-Löbe-Haus gegessen und sind anschließend auf die Kuppel des Reichstaggebäudes gegangen. Von 15:00 Uhr bis 18:30 Uhr hatten wir dann Freizeit und konnten das vielseitige Berlin eigenständig erkunden. Um 18:30 Uhr haben wir uns wieder in der Hotellobby getroffen und sind zusammen mit dem Bus zum Grips-Theater gefahren. Dort durften wir das faszinierende Theaterstück ,,Linie 1″ anschauen. Im Theaterstück ging es um das Leben der Menschen in West- und Ost-Berlin. Um 22:45 Uhr endete das Theaterstück und wir waren um circa 23.00 Uhr wieder zurück im Hotel. Während der Fahrt hatten wir Zeit, um die vielen positiven Eindrücke zu verarbeiten. Mit dem Gang auf unsere Zimmer endete der zweite Tag für uns in Berlin.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Dienstag den meisten sehr gefallen hat und wir viel Neues über die Demokratie erfahren haben. Wir haben uns alle gut verstanden und als Team zusammengearbeitet. Jeder Einzelne wurde aufgenommen, wir haben uns gegenseitig geholfen und zusammen Spaß gehabt. Das Theaterstück hat für leuchtende Augen gesorgt und diejenigen, die vorher keine Berührungspunkte mit der Theaterwelt hatten, sind positiv gestimmt aus dem Theaterstück hinausgegangen. Jeder war begeistert und glücklich nach diesem Tag.
Pauline, Kimmy, Jale und Ida
Mittwoch, 05.12.18
Nachdem wir unsere Sachen zusammengepackt und gefrühstückt hatten, verließen wir das Hotel und machten uns auf den Weg Richtung Kreuzberg, wo wir auf unseren Tour-Guide trafen.
Die antirassistische Führung öffnete für viele von uns die Augen. Menschen über äußere Merkmale zu verurteilen, ist falsch und nicht gerechtfertigt. Es werden oft nur die letzten zwei oder drei Generationen betrachtet und anhand dessen wird ausgemacht, ob man ein Migrant ist oder nicht. Bei genauerem Betrachten wurde uns jedoch deutlich, dass jeder ein Migrant ist, da jedermanns Vorfahre irgendwann mal geflüchtet ist. Sollte man nicht dann einfach das Wort Migrant streichen und von Menschen wie du und ich sprechen? Die Tour durch Kreuzberg war sehr eindringlich. Der oft als „asozial“ beschriebene Bezirk ist der toleranteste in ganz Berlin. Viele Künstler hausen hier aufgrund der großen Inspiration. Dazu kommt, dass Kreuzberg von „Den Grünen“ regiert wird. Das ist in jeder Ecke erkennbar, denn große amerikanische Firmen wie McDonalds oder Subway haben laut der Bürger kein Recht, hier zu sein. Gegen Ende der Führung besuchten wir eine Moschee, um mehr über diese Religion von unserem Tour-Guide zu erfahren.
Nach der Tour haben wir in einem türkischen Restaurant lecker gegessen und sind im Anschluss zur beeindruckenden East-Side-Gallery gefahren. Die vielen verschiedenen Kunstwerke präsentieren die Geschichte und das heutige Berlin sehr gut. Anschließend sind wir unsere Rückfahrt angetreten.
Abschließend kann man sagen, dass die SV-Fahrt nach Berlin in jeder Hinsicht ein voller Erfolg war. In diesen drei Tagen sind wir als Team zusammengewachsen und können allesamt von unseren gesammelten Erfahrungen profitieren.